Freitag, 22. Dezember 2017

Christian 'Pokerbeats' Huber - 7 Kilo in 3 Tagen - Über Weihnachten nach Hause






Verlag: rororo
Seiten: 175
Erschienen: 17. November 2017
Preis: 9.99 Euro (Ebook: 9.99 Euro)






Es ist mal wieder soweit und die schönste Zeit des Jahres steht vor der Tür. Wie jedes Jahr zu Weihnachten, macht sich Bastian auf dem Weg nach Hause zu seiner Familie in die Kleinstadt. Und wie jedes Jahr beginnt seine abenteuerliche kleine Reise mit einem nicht minder großen Abenteuer auf der Zugfahrt zu den Eltern. Dort angekommen nimmt er die ersten Kilos schon zu, bloß weil er über die Türschwelle seiner Eltern tritt. Denn wie jedes Jahr ist Weihnachten bekanntlich das Fest der grenzenlosen Völlerei. Doch tatsächlich ist in diesem Jahr etwas anders. 
Fine, die in den letzten Jahren immer als Bastians Freundin mit zu seinen Eltern fuhr, kommt dieses Jahr als Niklas Freundin mit, Bastians Bruder Niklas. 

"Drei Tage Alkohol, schlechter Schlaf und eine mehr als komplizierte Toilettensituation. Weihnachten ist das Festival der Erwachsene."

"7 Kilo in 3 Tagen - Über Weihnachten nach Hause" von Christian Huber war das erste Weihnachtsbuch, das ich seit langer Zeit gelesen habe. Nachdem ich, während der Lektüre zu seinem Debüt "Fruchtfliegendompteur" bereits durchweg gelacht habe, war ich sehr gespannt den Protagonisten Bastian zu seiner Familie über Weihnachten zu begleiten. 
Anders als in "Fruchtfliegendompteur", das eher als Episodengeschichte daherkam, haben wir es hier mit einem richtigen Roman zu tun, der natürlich auch wieder genau die richtige Prise Humor besitzt, sich allerdings auch mit einer gewissen Ernsthaftigkeit bewährt. 
Bastians diesjähriger Trip nach Hause ist gleichsam das erste Zusammentreffen mit seiner langjährigen Freundin, die nun mit seinen Bruder zusammen ist. Während seines Aufenthalts bei den Eltern blickt der Protagonist immer wieder auf Episoden der gescheiterten Beziehung zurück und schwankt vor, während und nach der Begegnung mit Exfreundin und Bruder zwischen Wut, Resignation und Melancholie. Diese Entwicklung in der Geschichte hat mir unglaublich gut gefallen, da man richtig mit Bastian gelitten hat. 
Die komischen Aspekte in "7 Kilo in 3 Tagen" sind dann natürlich zweifellos die Situationen im Hause der Eltern, während der Feiertage, die uns genauso bekannt sind und immer wieder verzweifeln lassen. Sei es das traditionelle gemeinsame Schmücken des Tannenbaums, peinliche Momente beim Austausch der weihnachtlichen Präsente, der Moment, wenn man nach gefühlten Ewigkeiten eine Kirche betritt und hofft, dass man nicht schon beim Übertreten der Schwelle in Flammen aufgeht, oder eben die enden wollenden Festessen, die aber wohl zur angenehmen Seite von Weihnachten gehören.
Christian Huber gelingt es all diese Situationen perfekt einzufangen und sie nicht nur mit unendlich viel Witz auszustatten, sondern ihnen sogar einen gewissen Hauch von Nostalgie zu verleihen, die sein Buch schon fast zu einer alljährlichen Pflichtlektüre macht. Eine Geschichte, die einen dazu bringt vielleicht sogar in gewissen weihnachtlichen Situationen die Ruhe zu bewahren und mit einem wissenden Lächeln zu denken: 
"Das habe ich doch schon einmal irgendwo gelesen!"

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