Sonntag, 4. Juni 2017

Megan Shepherd - The Cage - Gejagt






Verlag: Heyne fliegt
Seiten: 432
Erschienen: 09. Mai 2017
Preis: 12.99 Euro (Ebook: 9.99 Euro)











Achtung! Die folgende Rezension könnte Spoiler zum ersten Band der Trilogie enthalten. 


Nach der missglückten Flucht aus ihrem künstlich angelegten Gehege der außerirdischen Raumstation der Kindreds, findet sich Cora auf der Hauptstation einer grausamen Safari wieder, in der die Kindreds unschuldige Tiere jagen, um weiter an der Menschheit zu forschen. Als eine Art Wildhüter werden Cora, Lucky und ein paar andere Jugendliche von der Erde, selbst wie Tiere gehalten und nur mit dem Mindesten ausgestattet. 
Nach Cassians Verrat an den Freunden, fällt es Cora sehr schwer dem Kindred erneut ihr Vertrauen zu schenken. Ihre widersprüchlichen Gefühle ihm gegenüber machen die ganze Situation nicht besser. Doch plötzlich erhält Cora brisante Informationen über ihren alten Heimatplaneten und es bietet sich ihnen erneut die Gelegenheit zur Flucht. Doch dieses Vorhaben gelingt nicht ohne Cassians Hilfe. Kann Cora ihm erneut vertrauen?

"The Cage-Gejagt" ist der zweite Band aus Megan Shepherds Trilogie und wie das bei Folgebänden häufiger der Fall ist, verliert der Handlungsstrang, während der Lektüre, etwas an Spannung. Trotzdem würde ich "Gejagt" als eine gelungene Fortsetzung bezeichnen, weil der Fokus auf andere Dinge gelegt wurde. 
Nachdem im ersten Band die Auflösung um Coras Entführung noch eine unglaubliche Frische und Aktualität in die Handlung brachte, gewöhnt man sich als Leser langsam an die ungewöhnliche Situation von Cora und ihren Freunden, auch wenn die Empörung über die Verhaltensweisen einzelner Kindreds gegenüber der menschlichen Spezies und gegenüber den Tieren bleibt. Der Eindruck, Zeuge eines permanenten Forschungsexperiments zu sein, bleibt auch im zweiten Band erhalten. 
Nachdem die Jugendlichen im ersten Teil größtenteils ihre gemeinsame Flucht im Kopf hatten, wirft der zweite Band plötzlich moralische Fragen in den Raum. Die Jugendlichen lernen in "Gejagt" mehr von der geheimnisvollen Raumstation kennen, der Aktionsradius weitet sich aus und sie erkennen, dass es noch viel mehr Entführungsopfer von der Erde gibt. Die moralische Instanz wird hierbei vor allem durch den Charakter 'Lucky' vertreten, der sich fragt, wie viel Verantwortung sie gegenüber den anderen Menschen auf der Raumstation haben. Und das macht den vorliegenden Band tatsächlich sehr interessant, weil auch der Leser in diesen moralischen Zwiespalt gerät, in dem er zwar den Protagonisten die Flucht aus ihrem Gefängnis aus vollem Herze gönnt, aber auch Luckys Bedenken nachvollziehen kann. Auch die Figur des 'Leon' erfährt im zweiten Band der Trilogie einen interessanten Charakterwandel, der ihn sogar teilweise als eine Art Heldenfigur erscheinen lässt. 
Das Setting, in dem die Geschichte spielt, ist sicherlich nach wie vor unglaublich bemerkenswert und gut konstruiert, vor allem, weil man im zweiten Band noch einen tieferen Einblick in den Handlungsort bekommt.
So bleibt die "The Cage" Trilogie eine Buchreihe, die mich sehr überraschen konnte, weil ich ihr im Vorfeld so viel Potenzial nicht zugetraut hätte. Ich freue mich schon auf den Abschluss der Trilogie. 

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