Mittwoch, 30. März 2016

Tommy Wallach - We all looked up






Verlag: cbj
Seiten: 443
Erschienen: 08. März 2016
Preis: 12.99 Euro (Ebook: 9.99 Euro)







Peter, Eliza, Anita und Andy führen das gewöhnliche Leben von Teenagern. Sie gehen zur Schule, stehen kurz vor dem Schulabschluss, gehen auf Partys oder hängen einfach nur rum, um sich die Zeit zu vertreiben.
Doch von einem auf den anderen Moment müssen sie sich mit einer existentiellen 'Was wäre wenn...' Frage auseinander setzen.
Was wäre wenn nämlich ein riesiger Asteroid durchs All Richtung Erde fliegen würde und man möglicherweise nur noch zehn Wochen Zeit hätte, um all seine Wünsche und Hoffnungen in die Tat umzusetzen?
Wenn der Asteroid 'Ardor' tatsächlich mit der Erde kollidiert, wäre die Zukunft, die sich die vier ausgemalt haben, verloren. Zehn Wochen haben sie Zeit, bis sich diese Frage der Kollision auf alle Fälle beantworten wird.
Was werden sie also in dieser Zeit machen? Werden sie den Kopf in den Sand stecken, sich im Selbstmitleid baden und auf das Unvermeidliche warten? Oder werden sie möglicherweise sogar über sich hinauswachsen, aus vorher festgelegten Rollen ausbrechen und versuchen alles mitzunehmen, was die kommenden zehn Wochen ihnen bieten würden?
Denn eines ist sicher: 'Ardor' ist präsent, jedes Mal, wenn sie in den Himmel schauen, ob er nun kommt oder nicht, ist die andere Frage...

Es gibt solche Bücher, von denen man hört, sich neugierig den Klappentext durchliest und einfach sofort fasziniert ist. Zu diesen Büchern gehört "We all looked up" von Tommy Wallach auf alle Fälle.
Bereits das Cover ist clever gewählt. Man wird darauf aufmerksam, weil es auf der einen Seite nichtssagend ist aber auf der anderen Seite viel mehr aussagt, als man auf den ersten Blick meinen könnte. 
Nachdem ich nun die Geschichte von Tommy Wallach, in den vier Teenager in ein vor-apokalyptisches Szenario geschubst wurden, gelesen habe, kann ich mich einfach nicht wirklich entscheiden, wie sie mir schlussendlich gefallen hat. Natürlich handelt es sich um eine durchaus spannende Ausgangssituation: 
Wie reagiert der Mensch in einer Extremsituation, in der seine Zukunft potenziell bedroht wird? Wie die unmittelbare Umgebung von Anita, Andy, Eliza und Peter reagiert, wird schnell deutlich denn relativ fix verwandelt sich ihre Heimatstadt Seattle in ein dystopisches Grenzgebiet: Geschäfte werden geplündert, angezündet und die Polizei, die das Chaos verhindern soll, wird degradiert. Der Mensch schaltet um auf seine Urinstinkte und damit ist erst einmal der Überlebensinstinkt gemeint. Und genau das hat Tommy Wallach auch gut dargestellt. Durch die gesamte Story zieht sich ein abwechselnd trivialer und philosophischer Faden, den man sich wohl so erklären kann, dass sich die Menschen, während sie ihren Urinstinkten folgen, auch zwischenzeitlich daran erinnern, dass sie vorher normale Menschen gewesen sind in einem gewöhnlichen Leben. Diesen Wechsel findet man auch hauptsächlich in der Schreibweise des Autors wieder: Während man nämlich manche Zeilen von Tommy Wallach ausdrucken und an die Wand hängen möchte, schlägt man bei anderen Zeilen nur verständnislos die Hände über dem Kopf zusammen. 
Und dieser Umstand beschreibt wohl am besten die Zwiespältigkeit, die ich gegenüber "We all looked up" empfinde.
Das geht auch bei den Figuren weiter, um die sich die Geschichte dreht. Das Buch wird abwechselnd aus der Perspektive von Peter, Eliza, Anita und Andy erzählt, wobei sich die meisten Handlungsstränge überschneiden. Natürlich geht es irgendwie darum aus Rollen auszubrechen aber genau diese Rollen, in die die Protagonisten vorher gesteckt wurden, waren mir schon fast zu klischeehaft. Vom gut aussehenden Sportler bis zur typischen Außenseiterin war alles vertreten und wenn es den Asteroiden 'Ardor' nicht gegeben hätte, hätte man meinen können, in einen Highschool-Teenagerfilm geraten zu sein aber 'Ardor' ist nun mal da, zum Glück würde ich meinen. Die Ausgangsidee und ganz besonders wie die Geschichte dann auf ihr Ende zulief, hat mir nämlich sehr gut gefallen. Vor allem, weil sich gerade das Ende des Buches viel mehr mit dem Wesentlichen beschäftigt, um das es in der Geschichte geht.
Nur hatte ich eben manchmal Probleme mit dem Handlungsverlauf und einigen Aussagen und Interaktionen der Figuren. 
"We all looked up" lässt mich also mit einem unentschiedenen Leseeindruck zurück. Ein fast schon klassisches drei Sterne von fünf Sterne Buch. 

3 Kommentare:

  1. Hey,
    deine Rezension bestärkt mich darin, das Buch nicht zu kaufen. Hab bereits eine ähnliche Meinung gelesen und teilweise typische Charaktere und seltsamen Schreibstil ist nichts für mich.
    lg. Tine :)

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  2. Hallo Lisa,

    Eine schöne Rezi!
    Ich wollte das Buch ursprünglich lesen,
    habe mich dagegen entschieden und bin nun auch froh darüber.
    Ich glaube nicht, dass es etwas für mich wäre. :)
    Daher vielen Dank für deine Rezi!

    Liebe Grüße,
    Laura

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  3. Hallo Lisa,

    da bin ich ja froh, dass ich es letzte Woche doch nicht mitgenommen habe, denn ich fand es auch vom Cover her interessant. Danke für die tolle Rezi!

    LG, Silke

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